B&K Gartenbau GbR

Inhaber R.Bönsch / F.Klose

Holzterrassen-Wiki

 

Immer wieder werden wir gefragt, was kostet eine Holzterrasse, welches Holz soll man denn verwenden? Aus diesem Grunde wollen wir mal in einer Kurzfassung einige Holzvarianten vorstellen. Nachfolgend aufgelistete Hölzer werden oftmals verwendet:

- Bangkirai

- Garapa

- Lärche

- Douglasie

- Cumaru

- Tamarindo

- Ipe

Garapa südamerikanische Baumart, wird wahrscheinlich aus den tropischen Regenwäldern gewonnen, über einen Holzanbau lässt sich nichts finden, von daher für uns kein Werkstoff den wir verwenden wollen.

Lärche Verwendet wird hauptsächlich die sibirische Lärche, durch die klimatischen Bedingungen wächst das Holz fein jähriger und wird somit dichter. Spezifisches Gewicht 0,4-0,85. Festigkeit mittel, Spreißelbildung möglich, pflegeintensiv. Lebensdauer mittel

Douglasie Wird kultiviert, leicht rötlicher Farbton, Festigkeit mittel, einzuordnen ähnlich wie Kiefer. Pflegeintensiv, Lebensdauer mittel, Spreißelbildung möglich, nicht unser Favorit

Cumaru Wird auch als Tonkabohnenbaum bezeichnet. Herkunft Südamerika, wird kultiviert wegen der Tonkabohne. Teakfarben, dichtes Holz. Leider nicht allzu häufig, da gibt es nur wenige Lieferanten, hochpreisig

Tamarindo Spreißelfreies Holz, Farbe rot-braun. Leider nicht allzu häufig, da gibt es nur wenige Lieferanten, hochpreisig und vor allem aus den tropischen Regenwäldern als Raubbau auf dem Markt. Ein absolutes NO GO!

Ipe Gewonnen aus den tropischen Regenwäldern als Raubbau auf dem Markt. Ein absolutes NO GO!

Bangkirai, meiner Meinung nach das beste Holz, leider auch rel. teuer. Das Holz hat das Ökosiegel, Herkunft ist der asiatische Raum und wird dort kultiviert. Hervorragende Materialeigenschaften sind gegeben, von daher verwenden wir es gerne. Neben dem ökologischem Anspruch ist auch die Verfügbarkeit ein großes Thema. Bangkirai liefern verschiedene Hersteller, mit kurzen Lieferzeiten. Das spezifische Gewicht liegt um die 1, also so schwer wie Wasser. Die Dichte ist ca. 20 - 40% höher als Eiche, und auch extrem hart. Bangkirai ist so hart, dass man es nicht nageln kann, alles muss vorgebohrt und verschraubt werden. Dieses Holz zwingt einen aufgrund seiner Härte zu dauerhaften Schraubverbindungen. Pfusch wie einfaches Zusammennageln einer Terrasse ist von Haus aus ausgeschlossen. Die Lebenserwartung unter gemäßigten Klimabedingungen beträgt 15 bis 25 Jahre, also sehr hoch. Vorweg, je länger die Dielen sind, umso teurer werden sie oftmals pro Quadratmeter. Langes Holz gibt es halt weniger als kurzes Holz. Bei der Dicke der Bretter sollte man eher 25 mm Dicke als 21 mm oder noch dünner wählen. Stärkere Bretter sind pro Meter zwar etwas teurer, aber wir sind der Meinung, dass das Geld hier gut angelegt ist. Eine Terrasse baut man nicht für die nächsten 2 Jahre, sondern für die nächsten 20 Jahre. Wer billig baut, baut 2 mal und das gilt auch hier. Qualität hat eben seinen Preis !!! Bangkirai ist astfrei, hat eine gleichmäßige Struktur, eine schöne braune Farbe. Besonders wichtig, es ist barfußtauglich! Bedeutet nicht wie bei bsp. Lärche, dass Spreißel abstehen, die in den Zehen dann ihren Platz suchen. Die schöne braune Farbe und die gleichmäßige Holzstruktur sind ein absolutes Highlight in ihrem Garten. Schöne Dinge kosten eben etwas mehr, ein funkelnder Brillant ist auch teurer als ein Bergkristall. Bangkirai ist ein Holz was angepflanzt, bzw. kultiviert wird und nicht über Raubbau durch Urwaldabholzung gewonnen wird. Diesen Gesichtspunkt sollte man nie außer acht lassen, Urwaldabholzung geht gar nicht! Auch einer der Gründe warum wir uns auf Bangkirai eingeschossen haben, da sind wir eben doch recht sicher was und von wo wir einkaufen. Der ökologische Grundgedanke sollte über allem stehen was wir machen, ohne Wenn und Aber!!! Unseren Planeten gibt es nur einmal! Über die anderen oben aufgeführten Holzsorten kann jeder selber genauer nach googeln und sich selbst ein Bild machen.

Ein wesentlicher Kostenfaktor bei einer Holzterrasse ist das Fundament und der Unterbau. Hier zu sparen kann teuer werden und die Terrasse sollte nicht das Gehgefühl geben, dass man sich auf einem Boot befindet. Als Fundament kann sich eine bereits vorhandene Steinterrasse als tauglich erweisen, da geht es dann recht einfach und kostengünstig. Schwieriger wird es, wenn bsp. auf einer Wiese eine Neuanlage erfolgen soll. Hier kann man komplett die Grünfläche abtragen, auskoffern und Streifenfundamente setzen, oder als kostengünstigste und vor allem minimalinvasivste Methode, Punktfundamente setzen. Die noch vorhandene Rasenfläche wird mit einem Wurzelvlies abgedeckt und verrottet dann. Der Abstand der einzelnen Fundamentpunkte variiert dann je nach Dicke und Material des verwendeten Lagers und ist den Angaben der Hersteller zu entnehmen. Für ein 8,5 cm x 8,8 cm Lagerholz reicht dann ein Abstand von ca. 50 cm x 1,50 cm. Somit ist einfach, überschlagsmäßig zu berechnen, welche Kosten und welcher Aufwand durch das Fundament letztlich entstehen wird. Wie überall auf der Welt ist nichts in Stein gemeißelt, andere Lagerholzstärken und Materialien haben auch andere Abstände zur Folge, wobei sich dann auch die Anzahl an Fundamentpunkten variiert. Vorgenannte Angabe dient der groben Kalkulierung. Auf jeden Fall ist ein solides Fundament, egal wie es gestaltet wird, oberstes Gebot! Zur exakten Höheneinstellung empfiehlt es sich auf höhenverstellbare Schaubfüße zurückzugreifen, die zwischen Fundament und Lagerhölzern eingebaut werden und eine genaue Höheneinstellung ermöglichen. Nur so ist gewährleistet, dass auch wirklich jeder Lagerpunkt genau das gleiche Gewicht trägt und die Terrasse flächig auf allen Lagerpunkten gleichmäßig aufliegt.

Ein weiterer Aspekt ist die Montage der Terrassenbretter, soll die Verschraubung unsichtbar sein, oder darf sie sichtbar sein? Billigste Variante sind einfach 2 Edelstahlschrauben pro Fundamentpunkt von oben durch die Terrassenbretter und mit dem Lager verschrauben. Schaut aber nicht gerade schön aus eher nach einem Steg an einem Badesee. Schöner aber auch leider deutlich teurer ist die verdeckte Montage mit Edelstahl-Formteilen auf der Unterseite der Terrassenbretter. Generell gilt, alles was mit Bangkirai in Verbindung kommt, muß aus Edelstahl oder Aluminium und darf nicht aus Eisen oder anderen Metallen sein. Durch die enthaltene Gerbsäure im Holz würden sich sonst auf dem Holz schwarze Flecken zeigen. Der hohe Gerbsäureanteil im Holz wirkt auch konservierend und schützt das Holz vor Pilz- und Schädlingsbefall.

Zu guter Letzt, wenn unser Werk fertig ist, sollte man es noch 2 mal mit einem hochwertigen Terrassenöl einlassen, damit eine gute Imprägnierung gegeben ist. Eine jährliche Reinigung mit einem Hochdruckstrahler und anschließender Neuimprägnierung versteht sich von selbst, um die Lebensdauer und die schöne Optik zu erhalten. Ohne Konservierung wird das Holz vergrauen.

Die gesamten Baukosten für eine Holzterrasse sind nicht unerheblich, aber eine derart aufgebaute Terrasse mit verdeckter Verschraubung hat dann sicher eine Lebensdauer oberhalb von 20 Jahren. Ganz grob abgeschätzt, ist von einem Quadratmeterpreis von ca.250 Euro incl. Fundament auszugehen, wobei das Fundament der wesentlich Kostentreiber ist. Ist dies vorhanden, fallen die Kosten drastisch. Letztlich ist zu sagen, dass sich eine Kosten- Nutzen- Analyse oder ein Kostenvergleich mit bsp. einer Steinterrasse nicht stellt. Eine derart gebaute, optisch traumhafte Holzterrasse will man eben haben oder auch nicht. Auf jeden Fall ist sie ein absolutes Highlight in ihrem Garten, man wird sie darum beneiden.