B&K Gartenbau GbR

Inhaber R.Bönsch / F.Klose

Bodenvorbereitung/neuer Rasen

 

Was ist zu tun wenn der Rasen dünner und dünner wird, sich immer mehr Moos entwickelt. Erste Maßnahme ist erst mal ordentlich Vertikutieren, richtig düngen, zusehen dass der PH-Wert des Bodens wieder in Ordnung kommt, dann warten und hoffen dass sich alles bessert. Ggf. wird alles wiederholt und weiter gewartet. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Ursachenforschung ist angesagt, warum hat sich das Moos so stark entwickelt? Ursächlich ist oftmals dass Sträucher und Bäume höher geworden sind, mehr Schatten im Garten ist und das Wachstum von Moos somit begünstigt und den Rasen verdrängt. Also die gesamten Umweltbedingungen haben sich verändert und letztlich zu einer vermehrten Moosbildung geführt. Man versuche mal mitten im Wald etwas Moos zu entfernen und dann Rasen zu säen. Das kann und wird bestimmt nicht funktionieren. Einige Seiten im Netz publizieren abstruse Verfahren wie bsp.Durchpflügen, Umackern des alten Rasens einschließlich dem Moos und dann mit Rasensaat neu einsäen. Mit Verlaub gesagt wir halten dieses Verfahren als groben Unfug und für raus geschmissenes Geld. Man muß sich vor Augen führen, was eigentlich passiert ist. Das Moos wird mittels pflügen zerkleinert, der saure Boden hat sich nicht verändert. Nun Rasen einsäen und alles wird gut? Nein bestimmt nicht. Wir wollen uns erst mal die Vermehrungsstrategien von Moos genauer ansehen um zu wissen was passiert. Moose haben die unangenehme Eigenschaft sich auf verschiedene Weisen zu vermehren. Diese Strategie erweist sich in der Natur nachgewiesener Weise als äußerst wirkungsvoll, wenn mal wo Moos wächst hat man kaum mehr eine Chance es weg zu bekommen. Moose können sich auf zweierlei Weise vermehren, die sexuelle Vermehrung und die vegetative Vermehrung. Moose sind wahre Überlebenskünstler, darum wachsen sie auch praktisch auf jedem Untergrund unter fast allen Bedingungen und haben praktisch keine speziellen Anforderungen an die Umwelt

 

Die sexuelle Vermehrung: Die Rolle der sexuellen Vermehrung zur Erhöhung der genetischen Vielfalt ist bei den Moosen erheblich eingeschränkt. Rund die Hälfte der Moose ist überwiegend selbst befruchtend.Die produzierten Sporen werden sehr weit verbreitet, meist wesentlich weiter als das eigentliche Artareal. Daher können viele Moose sehr rasch auf klimatische Änderungen reagieren und neue, passende Standorte besiedeln. Die Überlebensdauer der Sporen kann viele Jahre betragen, bedeutet wenn die Bedingungen passen, wächst aus jeder Spore wieder ein neues Pflänzlein.

 

Die vegetative Vermehrung: Vegetative Vermehrung spielt bei Moosen eine wesentlich stärkere Rolle als bei allen anderen Pflanzengruppen.Vegetative Vermehrung kann prinzipiell durch alle Teile der Moospflanze erfolgen, bedeutet jeder Schnipsel eines Mooses kann eine neue Pflanze hervor bringen.

 

Was lernen wir als Gartenbauer daraus, oder was sollten wir lernen?

 

1.) Der Weg des Umpflügens ist absolut kontraproduktiv, wir potenzieren das Moos und sorgen so für eine gute Verteilung.

 

2.) Die Moossporen verbleiben im Boden.

 

3.) Der schlechte PH-Wert des Bodens bleibt unverändert.

 

Wenn man vorangegangenen Zeilen aufmerksam gelesen hat muß man zu dem logischen Schluß kommen dass die Billigmethode wirklich billig ist aber in keinem Fall der Weg sein kann der zu einem schönen neuen Rasen führt. Wir empfehlen eine etwas teure Methode die auch in unseren Augen die einzig Richtige ist, bedeutet alles muß raus! Moos, Sporen und saure Erde. Wir tragen dazu die organische Schicht auf einer Tiefe von ca. 10 cm ab und füllen wieder mit hochwertigem Substrat auf. Sporen, Moosteile und schlechter Boden wird entfernt und durch hochwertiges Material ersetzt. Eine ordentliche Düngung ist auf jeden Fall hilfreich.

 

Eine weitere Variante ist mir neulich noch zu Ohren gekommen: Neuer Rollrasen wird einfach auf dem alten Rasen darüber verlegt, ohne Bodenvorhandlung. Diese mehr als grotesk anmutende Variante stellt wohl die Speerspitze des Unmöglichen dar. Nicht zu vergessen, dass dieser Gartenbaubetrieb gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Kunden bereits in seinen AGB's ausschließt, d.h. der Kunde hat in jedem Fall schlechte Karten wenn diese rudimentäre Lösung kein gutes Ergebnis bringt. Ganz nach dem Motto, wer uns einen Auftrag gibt kann selber zusehen was dabei raus kommt! Vergleichbar ist dies, als wenn auf altem, abblätternden Lack einfach mal darüber gepinselt wird. Hier sollten die Alarmglocken schrill läuten. Wie gesagt, wer Pfusch will, kann ihn bekommen, aber nicht bei uns! Die organische Oberschicht muß runter, ohne Wenn und Aber! Das ist zwar etwas teurer, aber verfaulender Rasen unter neuem Rollrasen kann nie ein optimales Ergebnis bringen, aus den unterschiedlichsten Gründen, ich denke das leuchtet jedem ein. Wir würden hier auf keinen Fall so einen Auftrag annehmen, geschweige denn ausführen! Qualität ist ein absolutes Muß, wir wollen unseren Ruf nicht ruinieren.

Wie geht es weiter? Rasensaat oder Rollrasen? Was ist noch zu beachten? Vor der Entscheidung Rasensaat oder Rollrasen ist zu überlegen, welche Anforderungen werden an den neuen Rasen gestellt. Es gibt ganz normalen Landschaftsrasen, Gartenrasen, Spiel- und Sportrasen, Golfrasen und und und... Es gibt Rasen für sonnige Flächen für schattige Flächen, hellere und dunklere Rasensorten. Ganz grob kann man sagen für sonnige Bereiche sind Spiel-und Sportrasen und für Rasenflächen die abgeschattet sind Schattenrasen zu empfehlen. Die Preise von Standartrasen und Spezialrasen schwanken ganz schnell um mehr als 100%, aber die richtige Wahl ist ganz entscheidend. Dies gilt gleichermaßen für Rasensaat wie Rollrasen.

 

Rasensaat ist billig, es muß aber extrem viel gegossen werden. Sollte die gekeimte Saat einmal austrocknen, dann war es das. Keimt die Saat ist es i.d.R. so, dass immer wieder Bereiche auftauchen wo nicht so viel Saat war, d.h. es muß nachgesäet werden und dann dauert es halt viele Wochen bis der Rasen soweit fertig und nutzbar ist.

 

Einfacher, sehr schnell nutzbar aber teurer ist Rollrasen. Dieser Rasen wird in speziellen Betrieben gezüchtet und in ca. 2 cm dicken Schichten abgeschält. Solcher Rasen ist dann in ca. 1 qm großen Rollen im Handel und sollte am besten am Tag der Schälung wieder verlegt werden.