Inhaber R.Bönsch / F.Klose
Rasenmäher-Roboter, welcher ist gut, welcher ist schlecht? Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten, wir wollen hier auch keine einzelnen Empfehlungen aussprechen, vielmehr wollen wir hier auf bestimmte Eigenheiten eingehen, die es zu beachten gilt und auf die der Kunde bei seiner Kaufentscheidung achten sollte.
Wenn man einen Rasenmäher-Roboter mit Bsp. einem konventionellen Benzinmäher vergleicht, stellt man fest, dass der gravierendste Unterschied erst mal die Leistung ist. Ein Benzinmäher hat mal schnell eine Leistung von 3000 Watt und mehr, ein Elektro-Roboter bewegt sich in Leistungsklassen um die 50 Watt. Was bedeutet das in der Praxis? Das Mähwerk eines Roboters ist viel filigraner aufgebaut anstatt eines stabilen Stahlmessers werden feine Klingen die Rasierklingen ähneln, verwendet. Mit der geringen Energie die zur Verfügung steht, muss sparsamst umgegangen werden. Dies bedeutet aus dass kleiner Äste oder auch mal ein Stein ein bedeutendes Hindernis darstellen. Was beim Benzinmäher mit einem heftigen Schlag oder lautem Geräusch zerlegt wurde, stellt beim Rasenmäher-Roboter ein bedeutendes Hindernis dar, was aufgrund der integrierten Sensoren umfahren wird. Dies bedeutet nach einem Sturm sind die Äste wegzusammeln die ggf. auf der Rasenfläche liegen. Steine und unebene Flächen gehen auch nicht. Die Bodenoberfläche muss also schon eine bestimmte Qualität haben um problemlos einen Rasenmäher-Roboter einsetzen zu können. Ein verwilderter Acker ist ein NoGo!, das bleibt dann Einsatzbereich vom Benzinmäher und der Motorsense. Nicht jeder Rasenmäher-Roboter schafft es auch auf geneigten Flächen seinen Dienst zu verrichten darum sollte man bei der Auswahl darauf achten welche Steigungen das Gerät schafft.
- Leistung und Mähwerk
Die Hersteller geben in der Regel in den Datenblättern die Leistung des Mähwerks an, hier sollte man darauf achten, dass man lieber mehr Leistung als weniger Leistung wählt, wobei letztlich die Kraft dann auch durch das / die Messer bestimmt wird. Es gibt Mähwerke die haben stabilere Messer und auch reine Klingenmähwerke, die dünner sind, weniger Widerstand haben, aber auch eine geringere Lebensdauer haben. Diese Klingen müssen oftmals jährlich oder auch öfter getauscht werden. Die Klingen sind nicht teuer aber es ist halt etwas Aufwand. Ich persönlich tendiere lieber zu etwas stabileren Messern und natürlich mehr Leistung des Motors. Wie bereits beschrieben, alles ist viel filigraner als bei einem Benzinmäher, da eben mit kleinsten Leistungen gearbeitet wird.
- Begrenzungen
Der Rasenmäher-Roboter ist wie jeder Roboter erst mal dumm, d.h. er weiß nicht wo die Grenzen sind, wo er mähen soll und wo nicht. Um ihm dies begreiflich zu machen, wird mit sog. Begrenzungsdrähten gearbeitet die einige cm unter die Grasnabe eingebaut werden und einem Leitdraht, damit er wieder zu seiner Ladestation findet. Früher wurden mal Versuche mit GPS und eigens zu installierenden Ortungssendern gemacht, aber diese Produkte sind wieder vom Markt verschwunden, wahrscheinlich wegen der Ungenauigkeit oder anderer technischer Probleme. Auf jeden Fall ist heute Stand der Technik Begrenzungsdrähte zu verlegen. In diesen Leitungen wird ein magnetisches Wechselfeld induziert, welches der Mäher erkennt und dort eine Kehrtwende macht. Darum bietet es sich bei einer Rasenneuanlage an, bereits entsprechende Drähte ohne hohen Aufwand zu legen. Nachträglich ist das auch möglich, aber der Aufwand ist dann natürlich größer. Leider ist es so, dass die Abstände zu den Grenzen variieren, bedeutet je nach Mäher müssen die Abstände unterschiedlich sein. In der Praxis ist das dann so, dass bei gleichen Drähten ein Mäher alles perfekt bis zum Rand mäht, ein anderer Mäher einen Streifen von 5 cm stehen lässt.
- Mähprinzipien
Unter den verschiedenen Mähern die es mittlerweile gibt, sollte man sich auch darüber im Klaren sein, wie lange soll mein Mäher brauchen bis er die Fläche fertig gemäht hat. Das einfachste Prinzip ist nach der Chaosmethode, bedeutet der Mäher fährt zu seinem Begrenzungsdraht und steuert dann in einem Winkel X in die Gegenrichtung bis zum nächsten Begrenzungsdraht. Kein Mensch würde so von Hand mähen, da er praktisch nie fertig wird, einzelne Flächen 10 mal gemäht werden, andere Flächen eben nur ganz selten. Dieses Mähverfahren bedeutet lange Laufzeiten des Roboters , bzw. erhöhten Akkuverschleiß und eine lang andauernde Geräuschentwicklung. Wenn auch leise, aber doch nervig wenn man in einer ruhigen Gegend wohnt. Besser sind da die intelligenteren selbst lernende Systeme die sich eine eigene Karte aufgrund der abgefahrenen Begrenzungsdrähte erstellen und dann sehr effektiv in Bahnen mähen. Die Softwareentwicklung ist bei diesen Geräten noch lange nicht am Ende, da wird fortlaufend daran getüftelt und verbessert. Natürlich kosten diese Systeme etwas mehr, aber ich denke da ist das Geld gut angelegt, wenn der Roboter nicht stundenlang immer und immer wieder über die gleichen Stellen ackert.
- Zusammenfassung
Wenn man sich entscheidet einen Roboter zu kaufen, sollte man sich vorher genaue Gedanken machen was man will. Gute und auch intelligente Roboter kosten etwas mehr. Auch sollte man auf den Akkutypen achten, auf jeden Fall ist ein Lithium-Ionen-Akku einem Blei-Gel-Akku vorzuziehen. Aus Sicht möglicher später benötigter Ersatzteile sollte man sich besser für ein Markenprodukt als auf ein Nonameprodukt entscheiden. Aber auf jeden Fall sollte man sich im Netz die aktuellen Produktbewertungen ansehen und diese dann auch in die eigene Entscheidung einfließen lassen.
Wie ich neulich erfahren habe, werden viele junge Igel mit Mährobotern auf das Schwerste verletzt. Die kann nur passieren wenn sie den Mähroboter nachts laufen lassen. Bitte macht nicht so einen Unsinn! Stellt ihn so ein, dass er nur tagsüber mäht. Es gibt keinen Grund warum nachts gemäht werden muß. Ausserdem ist da das Gras nass, und der Roboter verdreckt nur. Zum Schutz aller nachtaktiven Lebewesen wie Frösche, Molche, Igel und Sonstige, unterlasst das Mähen in der Nacht !!!